Intersexualität

SWR1 LeuteHeute habe ich einen interessanten Podcast gehört mit Lucie Veith, der Vorsitzenden des Vereins „Intersexuelle Menschen“.

Die Medizin spricht von Intersexualität, wenn ein Mensch genetisch (aufgrund seiner Geschlechtschromosomen) und/oder anatomisch (aufgrund seiner Geschlechtsorgane) und hormonell (aufgrund des Mengenverhältnisses der Geschlechtshormone) nicht eindeutig dem weiblichen oder dem männlichen Geschlecht zugeordnet werden kann. (aus Wikipedia)

Was beim Thema Homosexualität bisher noch nicht möglich ist, nämlich eine klare genetische oder hormonelle Ursache für homosexuelles Empfinden festzustellen, das ist beim Thema Intersexualität jedoch möglich. Das bedeutet allerdings nicht, das ausgeschlossen ist, dass in Zukunft auch klare »medizinische« Ursachen für Homosexualität festgestellt werden können.

Wo in der Vergangenheit intersexuelle Menschen durch Operationen im Säuglingsalter auf ein eindeutiges Geschlecht festgelegt wurden, nimmt man heute davon zunehmend Abstand und überlässt die Entscheidung über eine mögliche Genitaloperation den Betroffenen selbst. Man trägt dabei zum einen der Tatsache Rechnung, dass die uneindeutige sexuelle Identität nicht nur eingebildet ist, sondern tatsächlich biologische Ursachen hat. Besonders bei intersexuellen Menschen wird die Spannung zwischen sexuellem Erscheinungsbild oder geschlechtsspezifischer Erziehung und sexueller Identität sehr deutlich.
Das Interview mit Lucie Veith macht diese Spannung deutlich und welche Auswirkung ein falscher Umgang von Menschen auf deren Psyche haben kann.
Das Zuhören dieser Konversation verlangt mir wieder einmal Bescheidenheit und Zurückhaltung ab wenn es darum geht, vorschnell über Menschen zu urteilen oder über ihr Schicksal so klar biblischen Bescheid zu wissen.

Liest man im Wikipediaartikel über Intersexualität weiter, stößt man dort auf einen Satz, der mich traurig stimmt:

»Einige Intersexuelle mit Wunsch nach Religion oder Esoterik haben – ebenso wie Schwule, Lesben und Transgender – der christlichen Kultur aufgrund ihrer mangelnden Akzeptanz den Rücken gekehrt.«

Warum hat es Jesus geschafft, dass sich gerade die Randfiguren und die Sonderfälle der Gesellschaft ihm scharenweise angeschlossen haben, wohingegen diese Menschen heute aufgrund mangelnder Akzeptanz der Kirche, dem Christentum und damit leider auch Jesus selbst den Rücken kehren?
Wer an diesem Thema weiterdenken möchte empfehle ich den Podcast von SWR Leute anzuhören.